Wie wird magisches Denken für die Therapie von Burnout, Depression und Trauma genutzt?

Magisches Denken ist die Fähigkeit von Kindern sich Kraft ihrer Phantasie über alle Naturgesetze hinwegzusetzen. Die Imagination von Phantasiewesen wie beispielsweise Elfen, Trollen und Hexen gehört dabei genauso zum magischen Denken wie die Vorstellung, selbst zaubern zu können. Die Fähigkeit des magischen Denkens ist besonders bei Kindern im Vorschulalter (ca. 5 Jahre) besonders stark ausgeprägt. Unter dem rationalen Einfluss der Erwachsenen aber auch spätestens mit dem Eintreten in die Pubertät verliert sich das magische Denken und wird auch später nicht mehr erinnert. In der Therapie von Burnout, Depression und insbesondere in der Traumatherapie bedienen sich Therapeuten und Patienten des magischen Denkens um sich und ihren Patienten sogenannte “imaginäre Helfer” oder auch Krafttiere an die Seite zu stellen. Diese kann sich der Patient dann in brenzligen Situationen vorstellen, um nicht in die traumabedingte Erstarrung zu fallen. Das Buch der Traumaexpertin Luise Reddemann: “Imagination als heilsame Kraft” gibt Auskunft darüber, wie das magische Denken von Kindern für Traumapatienten nutzbar gemacht und das Trauma so besser integriert werden kann.

Hochsensible (= High Sensitive Persons = HSP) gelten als solche, weil sie die Gefühle ihrer Mitmenschen verstärkt wahrnehmen können. Das Spektrum dieses besonderen Wahrnehmungsvermögens reicht von “hinter die Maske” anderer Menschen blicken bis hin zu futuristischen Vorhersagen (bsw. der Fund eines verschollenen Flugzeugs am Amazonas). Tatsächlich ist das Gehirn eines HSP anders “angelegt” als das eines Nicht-HSP. Hochsensitivität wird als genetische Veranlagung zur erweiterten Wahrnehmung von Gefühlen, Stimmungen und Geräuschen gesehen.

Dieser “sechste” Sinn der Hochsensiblen ist Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil die Hochsensiblen ihn nicht einfach “abstellen” können und Segen, weil er ihnen tiefe Einblicke in die eigene Seele und die Seele ihrer Mitmenschen ermöglicht. Oft werden Beziehungen zu anderen Menschen als tiefgreifender eingeschätzt, als sie wirklich sind. Dies liegt oft daran, dass das Gegenüber nicht diese tiefen Gefühle bzw. den Facettenreichtum derselben erwidert. Hochsensible ziehen sich häufig zurück, da sie erst hier die Möglichkeit haben die vielen Informationen in Bildern zu verarbeiten. Auf andere Menschen wirkt dies häufig wie ein Einzelgängertum und wird deshalb oft als allgemeine Ablehnung von Gesellschaft verstanden. Die wirkliche Ursache für den häufigen Rückzug ist jedoch die Reizüberflutung, unter der Hochsensible bereits leiden, wenn ihre Mitmenschen noch “gelangweilt” sind. So fällt es ihnen schwer, abendliche Verabredungen immer einzuhalten, weil das plötzliche Bedürfnis des Rückzugs dem im Wege steht. Häufig sind Hochsensible besonders kreativ veranlagt und es gelingt ihnen mühelos die Farbenfroheit ihrer Eindrücke in Bild, Wort und Gestalt auszudrücken. In manchen Fällen überschneiden sich Hochsensibilität auch mit einer besonderen Form von Hochintelligenz.  Hochsensible brauchen oft mehr “Verarbeitungszeit” bzw. Rückzug, weil sie es gewohnt sind, in globalen Zusammenhängen zu denken. Wenn dies im Alltag nicht mehr berücksichtigt wird, sind Hochsensible auch anfälliger für Burnout und Depressionen.

Hochsensible handeln verstärkt intuitiv und verzichten so beispielsweise darauf, Bedienungsanleitungen zu lesen. Insgesamt hat das Thema Hochsensibilität in Deutschland erst in den letzten Jahren (im Unterschied zu den USA) an Bedeutung gewonnen. Sich selbst empfinden viele Hochsensible als “komisch”, da sie bereits in der Kindheit bemerken und zu hören bekommen, dass sie “irgendwie anders” und damit “falsch” sind. Für viele ist es deshalb eine Erleichterung, wenn sie herausfinden, dass sie “anders” sind, weil sie hochsensibel sind. So können sie sich selbst besser verstehen und besser Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nach Rückzug und Ruhe achten, ohne sich selbst dafür zu verurteilen. Da die Autorin selbst zu den Hochsensiblen zählt, möchte sie die “Erleichterung” über diese Erkenntnis mit anderen HSP und ihren Angehörigen teilen.

 

Sexueller Missbrauch passiert im Unterschied zu einer Vergewaltigung im unmittelbaren familiären und gesellschaftlichen Umfeld des Opfers. Er zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten. Da der Täter im Umfeld des Opfers bleibt und auch positive Rollen einnimmt, ist der Missbrauch oft schwieriger zu therapieren als eine Vergewaltigung. Bei einer Vergewaltigung kommt der Täter fast immer von außen, ist dem Opfer unbekannt und verlässt dessen Umfeld wieder. Im Leben des Opfers hat er eine “rein negative” Rolle und-da er von außen kommt erfährt das Opfer nach der Tat häufig familiär und gesellschaftlich mehr Unterstützung. Die Straftat ist durch medizinische Untersuchungen an der Frau unmittelbar danach eindeutig feststellbar. Sexueller Missbrauch hingegen hinterlässt oft keine körperlichen Spuren und hat, da der Täter meistens im familiären Umfeld zu finden ist, kein eindeutiges Ende. Auch hier geht es wie bei einer Vergewaltigung weniger um Sex (außer bei Pädophilen) als vielmehr um Macht. Um weiter im Familiengefüge “überleben” zu können, identifiziert sich das Opfer mit dem Täter und nimmt damit an seiner Statt die Schuld- und Schamgefühle an. Als Konsequenz hält es sich für unmittelbar schuldig. Während des Missbrauchs findet eine Entwertung des Opfers statt. Es ist tief davon überzeugt, weniger Rechte zu haben als andere Menschen, weswegen es auch keine Hilfe holt. Ähnlich wie bei einer Vergewaltigung suchen sich die Täter ihre Opfer aus. In mehrköpfigen Familien werden so zumeist die Kinder “ausgeguckt”, die wenig emotionale Unterstützung erfahren und so introvertiert sind, dass sie ihre Gefühle zurückhalten. Diese Eigenschaften bestätigen den Täter darin, dass das Opfer nicht seinen eigenen Gefühlen vertraut und Hilfe holen bzw. die Situation frühzeitig verlassen wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Opfer oft z.B. im Bus vorher beobachtet werden und grenzüberschreitendes Verhalten (z.B. immer dichter heranrücken) an ihnen getestet wird. Im Unterschied zu einer Vergewaltigung wird beim Opfer ein Verdrängungsmechanismus aktiviert und die verletzten Persönlichkeitsanteile werden abgespalten. Oft kommt der Betroffene erst durch ein weiteres traumatisches Ereignis oder einen Zusammenbruch (Burnout) dazu, zunächst den Missbrauch und danach seine Auswirkungen auf das jetzige Leben zu realisieren. Denn oft kann er sich nicht mehr an die sexuellen Übergriffe und die damit verbundenen Gefühle von Ohnmacht, Scham und Schuld erinnern. Statistiken zeigen, dass 6 % aller Kinder (Mädchen und Jungen) missbraucht werden, wobei davon auszugehen ist, dass durch Verdrängung und “Nicht-Anzeige” die Dunkelziffer wesentlich höher ist.

Was ist der Unterschied zwischen einer Depression und einem Burnout?

Burnout und Depression werden häufig miteinander verwechselt, sind aber vom Verlauf her unterschiedlich. Ein Burnout hat häufig eine berufsspezifische Ursache, wird aber häufig von Depressionen begleitet. Merkmale eines Burnouts sind: Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Gedankenkreisen und ein allgemeines Gefühl der fehlenden Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns. Depressionen sind im Unterschied zu Burnout von den Geschehnissen in der Arbeitswelt unabhängig. Sie können durch ein traumatisches Ereignis oder die plötzliche Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis entstehen. Es gibt jedoch auch immer eine “Neigung” zu Depressionen, die erblich bedingt sein kann und damit unabhängig von den Umständen in der Außenwelt ist. Während eines stationären  Klinikaufenthalts (in der Psychosomatik) wird generell (meist in Verbindung mit der Vergabe von Anti-Depressiva oder bei sogenannten “Angststörungen” von sogenannten Neuroleptika) versucht, das Trauma in der eigenen Gefühlswelt zu “integrieren”, indem es schrittweise zusammen mit dem Therapeuten betrachtet wird. Obwohl sich Depressionen bei Männern und Frauen unterschiedliche äußern, sind sie unter dem Stich als gleichartig anzusehen: Während Frauen mehr weinen und in den Rückzug gehen, kann sich eine Depression bei Männern auch durch eine stärkere Gereiztheit und Aggression äußern. In der Therapie werden allen Patienten Techniken an die Hand gegeben, mit denen sie lernen, sich bei Depressionen besser zu steuern, um sie leichter zu überwinden oder ihnen sogar frühzeitig vorzubeugen. Es ist erwiesen, dass unsere Widerstandskraft und körpereigene Abwehr von unserem psychischen Wohlbefinden abhängt. Burnout äußert sich nicht nur durch Depressionen, sondern auch durch eine fehlende Widerstandkraft. Häufige Infektionen und andere psychosomatische Störungen sind bei Burnout keine Seltenheit. Lernen Sie Ihr Burnout und Ihre Depression zu überwinden und eine neue Widerstandskraft (Resilienz) zu erlangen. Mit diesem Buch und der darin enthaltenen Heilungsgeschichte lernen Sie, Ihr Burnout besser zu verstehen.