Liebe LeserInnen,

Das alte Jahr verabschiedet sich langsam und das neue ist am Start. Wenn ich meinen Hund anschaue, erkenne ich, dass er sich immer seine “Ausruhzeit” nimmt. Er kennt keine “menschliche Zeit”, weiß nicht warum es um ihn herum so ein Terminstress ist, denn er nimmt sich immer seine eigene Zeit und zwar jeden Tag. ER ist wie ein Lehrer für mich, wie man den Augenblick genießen kann. Selbst wenn ich ihn ausgeschimpft habe (weil er seine Matratze zerfetzt hat oder sich in Kot gewälzt hat…) kann danach er immer noch “runterfahren”, um zu entspannen. Ich wünscht, ich könnte diese “Art zu Leben” auch immer mehr umsetzen. Ich wünsche Ihnen viele schöne Momente jetzt und in 2019. Und selbst wenn es mal unschön ist, hoffe ich, dass wir neben aller Selbst-Disziplin nachsichtiger mit uns und unseren Körpern umgehen.

Wir wünschen Ihnen ein stressfreies Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes neues Jahr 2019. Danke für’s “Mitlesen”. 

Das ist Kallino, mein werdender Assistenzhund. Seitdem er in mein Leben gekommen ist, bin ich seltener krank. Obwohl er viel Arbeit macht, ist er wie ein “Anti-Depressivum” für mich. Er steckt mich an mit seiner Lebensfreude und gibt mir jetzt gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit den Halt, gelassener durch meine Tage zu gehen. Heilung ist immer nur im Augenblick möglich. Ich aber denke oft an die Vergangenheit und sorge mich um die Zukunft. Damit “verbaue” ich mir die Chance, etwas aus den Augenblicken zu machen, die mir hier auf Erden verbleiben. Das ist mir auch klar geworden, als ich mein eigenes Buch gelesen habe: Es ist wichtig für mich gewesen, die Verletzungen zu würdigen und meiner Wahrnehmung wieder zu vertrauen. Ich bin stolz, dass dieses Buch in 7 Jahren wie ein guter Käse “gereift” ist und ein Teil von mir ist in Frieden, seitdem es “Die Wiedergeborene” gibt. Gerade jetzt, in der Hektik (für was eigentlich?) versuche ich immer öfter inne zu halten und auf das zu sehen, was mir gelungen ist und nicht nur auf das, was fehlt. Wahrscheinlich wird immer etwas in meinem Leben fehlen, nur möchte ich meine Tage nicht auf der (sinnlosen) Jagd nach der Vollkommenheit verbringen, sondern lieber mit weniger glücklich werden.  Hierzu hat mich sowohl mein Buch als auch das Leben selbst in Form dieses kleinen, vertrauensvollen Hundes gebracht. Dies wollte ich mit Ihnen, liebe Leser teilen und Ihnen mein Buch ans “Herz” legen:

“Die Wiedergeborene-oder die Reise zum Mittelpunkt des Selbst” ist nun für 24,90 bei Amazon erhältlich:

https://www.amazon.de/Wiedergeborene-Reise-Mittelpunkt-Selbst-Noema/dp/3838212703

Kallino

During my third stay in the psychosomatic clinic I had the sudden insight, that I needed to change something about my life „at home“. I couldn’t just go on living as “isolated” like I had done in the past. Also I couldn’t keep “coming back” to the clinic for it would one day mean that I was “out of work”. My problem was, that for years  I had “survived” from “holiday” to “holiday”, to spend it at the sea. Meanwhile I worked, slept a lot because of my being overstimulated, and prepared everything up to the last minute in order to “function” well before and right after my stay at the sea. Like that I didn’t seem to “live” or rather “enjoy life” in the time in between. Now and against all odds I decided to get myself an antiallergic puppy. His name was Kallino. The moment he set his paw into my life it changed completely: I suddenly had a companion who made my days more joyful. I wanted to train him into an “assistance dog” against my depressions and dissociations. Being a baby dog he needed my protection and care. This task and my love for him gave me the power to make my days at home and at work. Even though I was tired at the end of the day, I got to know more neighbours on our daily walks. Also I invited my friends over or even went to their houses for I could take Kallino with me. When I wasn’t in a good mood and he still needed to go outside, I just went outside with him for a long walk. My attention was on him and so I didn’t feel so overwhelmed when there were many families and loud music around us. Returning home after our walk I always felt more balanced and tired but in a good way. And when I heard Kallino snorr beside my bed I knew that everything had been worthwhile.  This is a part of my (changed) life I wanted to share with you dear readers.

Liebe Leser,

Ich habe es geschafft, mein Burnout zu überwinden und kämpfe täglich weiter, mir selbst die nötigen Pausen zu gönnen und auch mal “nein” zu sagen. Mein Traum, ein Buch über meinen “Ausbruch” aus dem Burnout und alten Glaubenssätzen zu veröffentlichen, ist nun Wirklichkeit geworden. Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie an Ihren Träumen festhalten, so dass sie eines Tages Wirklichkeit werden können. Renate Weber

 

Liebe Leser,

Ich wollte mit Ihnen teilen, dass mein autobiographischer Heilungsroman „Wiedergeborene oder die Reise zum Mittelpunkt des Selbst“ nun auch bei amazon.de erhältlich ist.

https://www.amazon.de/Wiedergeborene-Reise-Mittelpunkt-Selbst-Noema/dp/3838212703

Gleichzeitig wollte ich Ihnen die Geschichte dieses Buches erzählen: Vor 7 Jahren lag mein Leben wie ein Trümmerhaufen vor mir. Ich hatte mitbekommen, dass ich immer in ähnliche Situationen geriet, ähnliche Menschen anzog und ständig Schuldgefühle hatte, obwohl ich wusste wofür. Das Zusammentreffen mit meiner Herkunftsfamilie war aufreibend und ich fühlte mich danach so erschöpft, als hätte ich einen Marathon gelaufen. Ich wollte wissen, warum das alles so war und so begann ich zu schreiben. Ich schrieb auf, wie ich mich in diesen Situationen fühlte und was gesagt worden war. Dabei fiel mir auf, dass es immer dieselben Sätze waren, die mich in eine Depression stürzten. Nach und nach kristallisierte sich heraus, dass ich darunter litt, dass meine Wahrnehmung abgewertet wurde. Ich spürte, dass ich selbst seit langem meiner Wahrnehmung nicht mehr voll vertraute, weil sie in der Kindheit immer abgewertet worden war. So erschien ich oft als unsicherer Mensch und zog u.a. Menschen an, die aus dieser Unsicherheit Energie zogen (Mobbingsituationen). Ich fragte mich immer öfter, was ich denn „falsch“ machte. Bis ich dem inneren und äußeren Druck nicht mehr standhielt und zusammenbrach. Es folgten 3 Klinikaufenthalte: Hier lernte ich vor dem Hintergrund mehrerer Traumata (sexueller Missbrauch, Verlassen sein in Spanien, Miterleben des 11.September) meine Scham-und Schuldgefühle kennen. Sie hinderten mich daran, die zu werden, die ich sein konnte. In der Gruppentherapie lernte ich, dass meine Wahrnehmung nicht „falsch“ war, sondern oft sehr treffend war. Sie durfte da sein, auch wenn sie anderen Menschen nicht gefiel. Ich lernte, dass mein häufiger Rückzug vor Menschen nicht nur mit den alten Verletzungen zu tun hatte, sondern mit dem Phänomen Hochsensitivität und der damit verbundenen schnellen Reizüberflutung. Ich versuchte mich nicht mehr dafür abzuwerten, dass ich damit „anders“ war als die Menschen in meinem Umfeld. Dass ich nicht so „durchhalten“ konnte, was soziale Zusammenkünfte anbetraf. Und das Buch an dem ich nun schon seit mehreren Jahren schrieb, wurde mein loyaler Begleiter: Alles, was ich in den PC eintippte, nahm er auf ohne es (wie die Menschen aus meinem Umfeld) ändern zu wollen. Es war wie eine Therapie für die Bedeutung, die ich meiner eigenen Wahrnehmung zumaß.

In meine Autobiographie flocht ich auf Anraten der Therapeuten das Heilungsmärchen (Fortsetzung von Fulna) ein. Die neue Welt, die ich erschuf, gab mir Kraft und einen Sinn im Leben. Sie ließ mich spüren, was ich gut konnte und wo meine Art zu sein von Vorteil war. Und ich spürte, dass ich mit diesem Buch und dem Weg, den ich zurückgelegt hatte, auch anderen Menschen Mut machen konnte. Das ist meine Geschichte, die ich mit Ihnen teilen wollte.

Liebe Leserinnen,

Mein autobiographischer Heilungsroman “Wiedergeborene-oder die Reise zum Mittelpunkt des Selbst” ist ab sofort für 24.90 Euro bei Amazon bestellbar (s. Link). “Gute Reise!” und ich freue mich über Feedback (info@wiedergeborene.de).

https://www.amazon.de/Wiedergeborene-Reise-Mittelpunkt-Selbst-Noema/dp/3838212703

Unter dem folgenden Link ist das Inhaltsverzeichnis einsehbar:

https://edition-noema.de/noema_de/die-wiedergeborene-oder-die-reise-zum-mittelpunkt-des-selbst.html

Renate Weber

Liebe Leser,

Der Countdown läuft, es ist bald soweit. Am 24.Oktober wird der erste Band von Wiedergeborene beim Ibidem Verlag erscheinen (auch über Amazon bestellbar). Hier kommt der Link: https://edition-noema.de/noema_de/die-wiedergeborene-oder-die-reise-zum-mittelpunkt-des-selbst.html

Hier kommt der Klappentext:

“Wiedergeborene – oder: Die Reise zum Mittelpunkt des Selbst”

Burn-out – das ist die Diagnose, mit der die Studienrätin Renate Weber in eine psychosomatische Klinik aufgenommen wird. Zu diesem Zeitpunkt liegen schon aufreibende Jahre der Auseinandersetzung hinter ihr: Mit ihrer Familie, Freunden, Kollegen und Schülern. Und so wird schnell klar, dass es nicht nur Überlastung ist, die ihren Zusammenbruch verursacht hat, sondern verschiedene Traumata.

Mit ihren Therapeuten macht Renate sich auf die Suche nach den Ursachen ihrer seelischen Erschütterungen. Und sie finden einen Ausweg aus ihrer Verzweiflung: Renates überbordende Fantasie. Mit Heilungsmärchen, die das Rehmädchen Anuschka, den Kraken Kai und die Drachin Fulna auf eine packende Reise schicken, verarbeitet Renate ihre Traumata.

Renate Weber verknüpft in diesem schonungslos offenen Heilungsroman autobiographische Erzählungen und amüsant-ergreifende Berichte aus dem Klinikalltag mit den Heilungsmärchen. Sie gibt so einmalige Einblicke in den Heilungsprozess. Das Buch richtet sich an alle an Psychotherapie Interessierten und auch an von Traumatisierungen Betroffene, die Anregungen finden wollen, ihren eigenen Leidensweg zu verkürzen. Bestellbar: www.wiedergeborene.de

ISBN 978-3-8382-1270-8, ibidem, ca. 334 S., zahlr. farb. Abb., 24,90 Euro

 

 

Hundeschule?

Als ich mit Kalle in die Hundeschule ging, kam es mir so vor, als ob wir Menschen weitaus mehr über „Hundesprache“ und „konsequente Erziehung“ zu lernen hatten, als unsere Schützlinge. Als ein Hundebesitzer seinen Welpen immer wieder anschrie „Sitz!“ zu machen, dachte ich daran, dass sich im Umgang mit unseren Hunden oft zeigt, wie geduldig wir mit uns selbst sind.  Wie gehen wir mit unseren eigenen Fehlern um? Das Leben ist voll mit Fehlern und Unzulänglichkeiten. Können wir sie tolerieren, uns selbst verzeihen oder bestrafen wir uns mit „der Peitsche unseres inneren Kritikers“? Ich glaube, dass wir uns oft selbst sehr schlecht behandeln. Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine Therapeutin einmal zu mir sagte: „Du solltest dich so behandeln, als ob du selbst deine beste Freundin wärst. Auf diese Weise wirst du dich nicht selbst bekämpfen und dich selten wirklich komplett einsam fühlen.“ Zurück zu der Situation in der Hundeschule: Als der Hundetrainer bemerkte, dass der Mann immer noch schrie, fragte er: „Wollen Sie Ihrem Hund beibringen zu gehorchen oder nicht zu gehorchen?“

„Ich will, dass er mir gehorcht. Außerdem weiß er schon wie das Kommando „Sitz“ geht, antwortete der Hundebesitzer.

„Das stimmt. Und trotzdem ist Ihr Hund noch ein Welpe. Welpen haben eine Aufmerksamkeitsspanne von 3 Sekunden. Das heißt, wenn Sie ihn jetzt anschreien, weiß er nicht mehr, was er tun soll. Und selbst wenn Sie immer wieder den Befehl „Sitz“ wiederholen, kann er das Kommando noch nicht für eine lange Zeitpanne einhalten.

Ich betrachtete mir den Mann, seinen lebhaften Welpen und die 8jährige Tochter, die daneben stand. Der Mann sagte nun nichts mehr, aber man konnte sehen, dass er noch sehr ärgerlich war. Seine Tochter erschien mir auf seltsam starre Art und Weise wie eine „Minierwachsene“. Ich fragte mich, ob das an Ihrem Kleid oder den Schuhen lag. Doch das war es nicht: Sie erschien mir so erwachsen, weil ihr Gesichtsausdruck wie „eingefroren“ war. Und in diesem Moment begriff ich, dass sie wohl unter dem gleichen „Übersoll-Erfüllungsdruck“ stand wie der Hund. Sie taten mir nun beide leid und ich fragte mich, ob auch der Hundebesitzer „so geworden“ war, weil er nur über Leistung Anerkennung von seinen Eltern bekommen hatte. Waren wir alle hier in der „Hundeschule“, um unsere Hunde „zu trainieren“ oder war es vielleicht so, dass die Besitzer in der Hundeschule lernten, auf konsequente und gewaltfreie Art zu erziehen? Das waren meine Gedanken zu dieser Zeit.

Am nächsten Tag als ich mit Kalle seinen Abendspaziergang machte, kam ein weißer Schäferhund auf uns zugerannt. Hinter dem Hund rannte ein Familienvater mit seiner 10jährigen Tochter und Ehefrau her. Der Hund versteckte sich hinter mir, der Familienvater hielt mich am Arm fest, um mit der anderen Hand nach dem flüchtenden Hund zu greifen. Er gab ihm das Kommando „Platz“. Der Hund gehorchte nicht und der Mann schlug ihn daraufhin mit der Leine. Jetzt erklärte mir die 10jährige Tochter: „Wir haben Probleme mit unserem Hund. Als er noch ein Welpe war, sind wir mit ihm nicht zur Hundeschule gegangen. Jetzt ist er zwei Jahre und hört nicht auf uns. Wir können nur dort mit ihm spazieren gehen, wo es menschenleer ist und wir wissen nicht mehr weiter. Ich blickte das Mädchen an und sie tat mir leid, weil sie so selbstverständlich versuchte, „die Probleme der Familie“ zu lösen. Ich erinnerte mich an die Worte meiner Therapeutin: „Wenn du den Welpen nicht gleich richtig erziehst und sozialisierst, wirst du ihm nicht mehr Herr werden, wenn er größer wird und 40 Kilo auf die Waage bringt. Und dann wird dies die nächste traurige Geschichte eines Hund sein, der ins Tierheim gebracht wird, weil sein Besitzer nicht mehr mit ihm fertig wird.“

Ich blickte wieder auf die unglückliche Familie und riet ihnen, in die Hundeschule zu gehen zu der ich auch ging und dort Einzeltraining mit dem Hund zu machen. Sie nickten, doch ich hatte das Gefühl, sie würden meinem Rat doch nicht folgen. Es machte mich traurig zu sehen, dass meine Therapeutin recht gehabt hatte: Es gab viele Welpen, die offensichtlich alles durften, weil sie doch „so niedliche Augen“ hatten. Wenn sie dann aber zu großen Hunden heranwuchsen, wurde das, was vorher noch niedlich gewesen war plötzlich gefährlich, so dass die Besitzer den „ungehorsamen Hund“ nun wieder loswerden wollten. Mein Hundetrainer sagte mir einmal, dass es per se keine „aggressiven Hunde“ gibt. In den meisten Fällen sind es wir Menschen, die unsere Hunde zu aggressiven oder ungehorsamen Hunden machen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass Hundeschulen wichtig für uns und unsere Beziehung zu unserem Hund ist. Dies sind die Gedanken, die ich mit Ihnen, liebe Leser, teilen wollte.

Renate Weber

 

Befreiungshund

Warum habe ich einen Hund? Ich kann es nicht genau sagen. Das einzige, was ich sicher weiß, ist, dass ich mich nicht mehr so einsam fühle. Seitdem ich meinen Hund habe, habe ich das Gefühl, dass der Welpe mich von meiner Selbst-Isolation „zurück ins Leben“ führt. Wenn er neugierig an einer Blume schnuppert oder versucht einen Schmetterling zu fangen, kommt es mir so vor, als würde ich die Welt „ein zweites Mal entdecken“. Ich habe eine Fehlgeburt gehabt. Und obwohl kein Wesen ein anderes Wesen ersetzen kann bin ich dankbar dafür, dass dieser Hund in mein Leben gekommen ist. Er gibt mir einen neue Perspektive: Dort wo „die alte Renate“ Angst vor Menschenansammlungen hatte und deprimiert war, wenn sie „glückliche Familien“ spazieren gehen sah, schaut die „Hundemama“ auf ihren Welpen: Dass er nichts Gefährliches frisst und dass er keine Angst hat vor Fahrradfahrern, Joggern oder Rasenmähern. Da Welpen kein „Zeitbewusstsein“ haben, bin ich gezwungen in der Gegenwart zu bleiben. Die Gegenwart ist die einzige Zeit, in der (meine) Heilung stattfinden kann. Ich bin immer noch traurig über die „Schicksalsschläge“ der Vergangenheit. Immer noch habe ich Angst, dass in der Zukunft etwas „noch Schlimmeres“ passieren kann. Aber ich verbringe insgesamt weniger Zeit in der unabänderlichen Vergangenheit und der unerreichbaren Zukunft. Nun ist ein Hund vielleicht nicht die „Lösung“ für alle, die unter Trauma und Depression leiden. Ich kann nur für mich sagen, dass es m/eine Lösung war, um weniger selbstvernichtende Gedanken zu denken und all die unterdrückte Aggression aus meinem Leben gegen mich selbst zu richten. Mein Hund „zwingt“ mich, um 6 Uhr morgens rauszugehen. Wir gehen zum Fluss und auf dem Weg dorthin bin ich noch grummelig und sehne mich zurück in mein schützendes Bett. Wenn ich dann aber geschwommen habe und mein Hund mich freudig am „Strand“ begrüßt fühle ich mich vom Leben beschenkt. Mein Tag kann nun beginnen und ich weiß, dass ich 6 Stunden später wieder mit meinem Hund draußen sein werde. Es gibt immer noch ein wenig Zeit für eine stille Stunde zu Hause. Doch diese Stunde ist ergiebiger als die langen Stunden, die ich zuvor im Bett verbracht habe, um mich vor der „Wirklichkeit der Welt“ zu verstecken. Ich fühle mehr Energie durch meinen Körper strömen und es ist so, als ob die loyale Gegenliebe, die mir der Hund zeigt die alten Wunden verheilen lässt. Die Beziehung zu meinem Hund und das „Rausgehen in die Welt“ geben mir eine Zufriedenheit, die mich davon abhält, mich ständig mit anderen Menschen zu vergleichen. Das waren die Gedanken, die ich mit Ihnen, liebe Leser, teilen wollte.

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Energie

Wo geht eigentlich meine ganze Energie hin? Manchmal bin ich schon erschöpft, wenn ich durch die Stadt laufe und mir dicht gedrängte Gruppen von Menschen entgegenkommen. Wenn ich an Feiertagen spazieren gehe, nervt es mich seltsamerweise, wenn von überall her Menschen meinen Weg kreuzen. Menschen, deren Kinder schreien, Hunde bellen, oder Handys Musik spielen. Dasselbe gilt für die Enge und das Gedränge vor der Toilette im Flugzeug oder auf Großveranstaltungen. Ich habe mich oft gefragt, warum das so ist. Schließlich tun mir diese Menschen ja nichts. Sie sind einfach nur da. Und dann ist da die Frage, was eigentlich mit mir passiert, wenn ich mich so sehr darauf konzentriere, dass sie da sind. Es ist dann fast so, als würde ich nicht mehr „in mir wohnen“, sondern bei den anderen. Ich gehe verloren, löse mich auf, wenn ich länger in Großgruppen bin. Und die einzige, die das verhindern kann, bin wieder mal ich. Denn es gibt ein physikalisches Gesetz, dass die Energie immer der Aufmerksamkeit folgt. Ich spüre die Anwesenheit von anderen Menschen (auch wenn sie allein sind und keine Geräusche machen oder Rauchen) lange bevor ich sie sehe. Es ist als könnte ich wie eine Schlange in der Nacht die Wärmestrahlung der anderen spüren. Aber ich will nicht mehr so leben, dass ich das Leben der anderen „mitlebe“ und dann keine Energie mehr für mein eigenes Privatleben habe. Und dann ist es mir wieder eingefallen: Ich hatte in der Kindheit eine beste Freundin. Wir sind zusammen in die Schule gegangen und haben vieles nachmittags zusammen unternommen. IN beiden Situationen-insbesondere in der Schule habe ich mich dann sicher gefühlt denn ich konnte mit meiner Freundin ja auch darüber reden, wenn „die anderen“ doof zu mir waren. Die anderen waren zwar noch „da“, aber ich fühlte mich ihren Launen oder Energien weniger ausgeliefert. Und das hat mich auf die Idee gebracht, mir einen imaginären Helfer zu malen. Er heißt El Sabio und kommt auch in meinem Buch „Wiedergeborene“ vor. Er bekommt auch alle Energiefelder mit verfügt aber über Zauberkünste, eine Fernbedienung und einen Schutzumhang. Es kann sein, dass ich mit „seiner Anwesenheit“ in mir, weniger in „Hab-Acht-Stellung“ bin und mit meiner Aufmerksamkeit mehr bei mir bleiben kann. Und dann empfinde ich Großveranstaltungen vielleicht-im Sinne der selektiven Wahrnehmung-weniger „bedrohlich“ und vor allem „energieraubend“. Das war es, was ich mit Ihnen, liebe Leser, teilen möchte.