Was bedeutet es für mich, Hoffnung zu haben? Wahrscheinlich gibt es unterschiedliche Arten von Hoffnung, je nachdem wo wir gerade in unserem Leben stehen. Ich habe gerade einen schweren Schicksalsschlag hinter mir. Das erste, was ich dachte war: „Das ist jemand anderem passiert, nicht mir.“ Dass es einfach ein Fehler gewesen sein musste. Aber es war leider kein Fehler gewesen. Dann spürte ich eine ungeheure Wut: „Warum ich?!“, fragte ich mich. Und dann kam eine tiefe, unendliche Traurigkeit über mich. Sie war so allumfassend, dass ich nicht verstehen konnte, wie die Welt sich um mich herum weiterdrehen konnte. Mein Schicksal zählte nicht in dem großen Meer des Lebens. Und vielleicht ist das auch so. Wenn wir zu den Sternen aufschauen, dann wird uns für einen demütigen Augenblick bewusst wie unscheinbar unser kleines Leben ist. Als ich zu den Sternen schaute, kam plötzlich die Hoffnung „wieder zurück“. Inmitten all der Grausamkeiten, die das Leben hervorbringen kann, habe ich immer noch ein tiefes Vertrauen, dass es sich auch immer wieder zum Guten wenden kann. Und es gibt 2 Dinge, deren ich mir absolut sicher bin:

  1. Das Leben geht immer weiter. 2. Wir sollten nicht vergessen, dass das was im Moment ist, nicht ewig so weitergehen wird. Es wird sich ändern. Ob wir es wollen oder nicht, das einzige, was in unserem Leben konstant bleibt, ist die Veränderung.

Das sind die Gedanken, die ich mit Ihnen, liebe Leser, teilen wollte. Und vielleicht kann ich damit ja auch etwas Hoffnung geben in diesen herausfordernden Zeiten.

Renate Weber

 

Wenn ich auf die Kanaren reise, dann habe ich das Gefühl, als ob ich 2 Welten in mir vereinen kann. Die Lebensfreude und Spontanität und das Leben im Moment der Spanier und mein eher zurückhaltendes Naturell, wenn ich male, lese oder über das Leben nachdenke. Es ist wie eine Medallie mit 2 verschiedenen Seiten oder wie Ying und Yang, die sich gegenseitig ergänzen und auch zu kleinen Teilen beinhalten. Jetzt- in der Corona Krise- ist das Reisen beschwerlich und neben der möglichen Quarantäne vor Ort auch ein sehr hohes Risiko. Das macht mich traurig und gleichzeitig spüre ich, dass diese Situation noch lange so andauern wird. Doch ich weiß, dass ich auch in meiner Phantasie ans Meer reisen kann. Hirnforschungen zufolge unterscheidet unser Gehirn nicht zwischen einer tatsächlichen Reise ans Meer und einer Phantasiereise. Wenn ich mich auf diese Imaginationsreise einlassen kann, dann ist es beinahe so, als ob ich wieder im Meer paddle und die großen Wellen mich und mein Bougie-Bord an die Küste „fahren“. Deshalb habe ich auch dieses Bild gemalt: Die zwei Welten –Spanien und Deutschland- werden wieder zu einer einzigen-zu meiner Wirklichkeit. Doch natürlich kann ich die Menschen und die Lebensart nicht „nachahmen“ bei meinen Phantasiereisen. Und vielleicht ist das auch gut so. Denn es zeigt, dass der Kontakt zwischen uns Menschen unersetzlich ist und wertvoll. Er ist nur schwer durch digitale Medien zu generieren und meiner Meinung nach durch diese nicht 100% ersetzbar. Diese Gedanken und die Sehnsucht nach den Reisen im Außen wollte ich mit Ihnen liebe LeserInnen teilen.

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