Was ist Gelassenheit? Gelassenheit bedeutet für mich in herausfordernden Situationen einen tiefen Atemzug zu nehmen, um erstmal Klarheit zu gewinnen. Es bedeutet für mich, im Umgang mit aggressiven Menschen erst einmal einen Moment lang nichts zu tun. Es ist erwiesen, dass heftige Gefühlsreaktionen auf solche Menschen häufig auf eine Verletzung in der Vergangenheit/Kindheit hinweisen. Ebenso ist es offensichtlich, dass viele Menschen ihre innere Unzufriedenheit (mit sich) bei anderen durch Anschuldigungen „abladen“ möchten. Wenn ich so ein „Manöver“ bemerke, bleibe ich still und beobachte was in mir passiert. Dadurch, dass ich mich schweigend abgrenze, trete ich aus dem ewigen Teufelskreis aus Rechtfertigung und gegenseitiger Abwertung heraus. Es gelingt mir immer wieder und immer mal wieder nicht. Wenn es mir nicht gelingt, werte ich mich dafür nicht ab, denn ich bin eine Übende-jeden Tag meines Lebens. Wenn es mir gelingt, fühlt es sich erst einmal fremd an. Ganz so als hätte ich den anderen tatsächlich doch mit Erklärungen  davon überzeugen können, dass ich in Ordnung bin. Mittlerweile ist mir bewusst, dass es vielmehr darauf ankommt, dass ich mich selbst in Ordnung finde. So kann ich –ähnlich wie im Tai-Chi, den Aggressor durch „innere Stärke“ abwehren, indem ich ihm wenig Angriffsfläche biete und meine Energie bei mir behalte. Hierzu gibt es eine schöne Anekdote aus dem englischen Unterhaus: Ein Lord wurde auf’s Übelste von einem Abgeordneten beschimpft. Er jedoch blieb gelassen und ging still in sich hineinlächelnd weiter. Er wurde daraufhin von einem anderen Abgeordneten angesprochen: „Warum hast du ihm nichts erwidert?“ –„Es war nicht notwendig“, antwortete der Lord daraufhin.

Das wollte ich mit Ihnen, liebe Leser, teilen.

Renate Weber

Das ist meine Familie. Mein “Rudel” sozusagen. Und obwohl sie so unterschiedlich sind (die Meerschweinchen als Fluchttiere und Höhlenbewohner, der Hund als Raub-und Jagdtier) geben sie mir ein Gefühl von Geborgenheit und akzeptieren sich gegenseitig (langes Training mit Leckerli :)). Was ich sagen möchte ist, dass Tiere Menschen zwar nicht “ersetzen” können, dass ich jedoch seitdem ich meine “Familie” habe viel zufriedener mit dem Leben bin. Ich bin mehr damit beschäftigt, dass es meinen Tieren gut geht, bin mehr draußen in der Natur und habe so weniger Zeit darüber nachzudenken, wo mich nahestehende Menschen verletzt oder gekränkt haben oder meine Erwartungen nicht erfüllt haben. Das ist es, was meine Beziehung zu den Tieren einfacher macht: Dass ich keine Erwartungen an sie habe und dass sie mich so akzeptieren, wie ich bin-jeden Tag. Sie geben mir das Gefühl, dass es ok ist auch mal schlecht drauf zu sein oder krank zu werden. Ihre Zuneigung ist echt und wenn sie in Ruhe gelassen werden wollen, dann zeigen sie das unmittelbar. Vielleicht bin ich, seitdem ich diesen “Ruhepol” in meinem Leben habe, auch nachsichtiger mit meinen Freunden und Mitmenschen. Egal was andere tun oder nicht tun, ich bin nicht mehr allein fühle mich weniger einsam und bin durch die vielen Spaziergänge mit dem Hund mehr mit der Natur und den anderen Menschen in Kontakt. Das wollte ich mit Ihnen, liebe Leser teilen.